Eine Psychotherapie beginnt mit einer Phase des gegenseitigen Kennenlernens. Absprachen werden getroffen und die Rahmenbedingungen der gemeinsamen therapeutischen Arbeit an Ihren Problemen festgelegt. Weiter werden Sie von Ihrem/r Therapeut:in aufgefordert, Ihr Problem ausführlich zu schildern und Ihre Symptome zu beschreiben. Dazu werden häufig auch Fragebögen und Testverfahren eingesetzt.
In der Anfangsphase der Psychotherapie wird Ihr/e Therapeut:in Sie ausführlicher zur Vorgeschichte Ihres Problems befragen. Hier können wichtige Erfahrungen, die Sie in Ihrer Kindheit und in Ihrem späteren Leben gemacht haben, zur Sprache kommen. Eventuell werden Sie gebeten, zu dieser Thematik einen speziellen Fragebogen, einen so genannten Anamnesefragebogen, auszufüllen.
Schließlich werden auch Zielvereinbarungen getroffen, wobei es zunächst darum geht, vorläufige Ziele zu formulieren, an denen Sie im Verlauf Ihrer Therapie arbeiten werden.
Jede Psychotherapie hat ihren eigenen individuellen Verlauf. Sie wird durch Sie selbst, Ihre/n Psychotherapeut:in, Ihr Problem und das angewendete Psychotherapieverfahren beeinflusst. Der Erfolg einer psychotherapeutischen Behandlung ist in hohem Maße abhängig davon, inwieweit Sie bereit sind, sich auf neue Erfahrungen einzulassen oder Veränderungen umzusetzen. Wichtig ist auch, außerhalb der therapeutischen Sitzungen weiter über die besprochenen Themen nachzudenken, das Besprochene wirken zu lassen und auszuprobieren.
Eine Psychotherapie kann als unterstützend, beruhigend und klärend erlebt werden. Es kann aber auch sein, dass es schwierige Phasen gibt, auf die häufig positive Veränderungen folgen. Im Verlauf einer Psychotherapie kann es Krisen, Rückfälle, Skepsis und Zweifel geben. Manchmal müssen Veränderungen gegen innere Widerstände durchgesetzt werden. Durch die Widerstände können aber auch verdeckte Probleme sichtbar werden. Wichtig ist es, dies in der Therapie zu besprechen.
Im Laufe der Behandlung sollte es Ihnen jedoch schrittweise besser gehen. Sie sollten mit bestimmten Situationen leichter umgehen können, nicht mehr so häufig Angst haben, sich sicherer oder zuversichtlicher fühlen oder einfach ruhiger werden.